Orgeln

Tulln, Stadtpfarrkirche (Zika 1960, III/37)

Wenn man sich der Kirche nähert, zeigen sich schon von weither die beiden hohen Türme mit ihren barocken Helmen, in dieser Form aus dem 18. Jh. Sie schließen ein mächtiges Westwerk ein, das zusammen mit den Turmuntergeschoßen, dem Westportal und der Südseite auf die romanische Bauperiode hinweist. Aus dieser Zeit stammt auch der südlich der Kirche befindliche bemerkenswerte Karner mit seinem reichen Trichterportal. Von Osten kann man den gotischen Hochchor erblicken, dessen Gewölbe auch im Inneren der Kirche zusammen mit dem Langhaus diese Bauperiode vertritt. Mit der Gotik geht die barocke Einrichtung aus dem 18. Jh., wie so oft in Österreichs Kirchen, eine tolerante Verbindung ein. 

Zika 1960, III/37

Durch einen anlässlich einer Reparatur (1862) gefundenen Zettel in der Orgel weiß man, dass 1746 der bedeutende österreichische Barockorgelbauer Johann Hencke (Wien) das erste Werk auf der Westempore errichtet hat. Dieses wurde leider 1872 durch einen Neubau von Johann Nepomuk Carl Mauracher (Salzburg), 20 Register in neugotischem Gehäuse, ersetzt. Auf Grund von sich häufenden Mängeln wurden 1937 die Gebrüder Mauracher (Linz) mit einem Neubau (25/II,P) beauftragt, der mit 8 Registern ein Torso blieb. Weltkrieg und Nachkriegszeit führten dazu, dass erst 1960 eine neue, mechanische Orgel durch Wilhelm Zika (OÖ Orgelbauanstalt, St. Florian) zustande kam, damals ein Meilenstein. 2017 wurde sie durch OBM Wolfgang Karner (Haderswörth) in Arbeitsgemeinschaft mit Rieger (Schwarzach) technisch saniert und mit einer Setzeranlage versehen.

I. Rückpositiv C – g3
Gedackt . . . . . . . . . . . . .  8´
Quintatön . . . . . . . . . . .  8´
Prinzipal . . . . . . . . . . . . .  4´
Rohrflöte . . . . . . . . . . . .  4´
Sesquialtera 2f. . . 2 2/3´+1 3/5´
Oktav . . . . . . . . . . . . . . .  2´
Waldflöte . . . . . . . . . . . .  2´
Sifflöte . . . . . . . . . . . . . .1 1/3´
Scharf 4-5f. . . . . . . . . . .  1´
Sordun . . . . . . . . . . . . .  16´
Krummhorn . . . . . . . . . .  8´

II. Hauptwerk C – g3
Pommer . . . . . . . . . . . .  16´
Prinzipal . . . . . . . . . . . . .  8´
Rohrflöte . . . . . . . . . . . .  8´
Harfpfeife . . . . . . . . . . . . 8´
Oktav . . . . . . . . . . . . . . .  4´
Weidenpfeife . . . . . . . . .  4´
Flöte . . . . . . . . . . . . . . . .  4´
Quinte . . . . . . . . . . . . . 2 2/3´
Superoktav . . . . . . . . . .  2´
Mixtur 4-6f. . . . . . . . . . .1 1/3´
Trompete . . . . . . . . . . . .  8´

III. Brustwerk C – g3
Liebl. Gedackt . . . . . . . .  8´
Kleingedackt . . . . . . . . .  4´
Prinzipal . . . . . . . . . . . . .  2´
Oktav . . . . . . . . . . . . . . . .  1´
Klingend Zimbel 3f. . . . . .1/2´
Regal . . . . . . . . . . . . . . .  8´

Pedal C – f1
Offenbaß . . . . . . . . . . .  16´
Subbaß . . . . . . . . . . . . .  16´
Prinzipal . . . . . . . . . . . . .  8´
Holzflöte . . . . . . . . . . . .  8´
Dolcan . . . . . . . . . . . . . .  4´
Rauschpfeife 4f. . . . . . . 2 2/3´
Blockflöte . . . . . . . . . . . . 2´
Posaune . . . . . . . . . . . .  16´
Trompete . . . . . . . . . . . .  4´

Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P

Schleifladen mit stehenden Schleifen und parallel aufgehenden Ventilen, mechanische Spieltraktur, Registertraktur mechanisch und elektrisch, im Pedal nur elektrisch, Rieger REA-Setzer 2015, Stimmung: gleichstufig, 440 Hz bei 15° C, Winddruck: I 68 mm WS, II 73 mm WS, III 65 mm WS, P 97 mm WS