Orgeln

Herzogenburg, Stiftskirche (Hencke 1752, III/43)

Das Augustiner-Chorherren-Stift geht auf eine Gründung 1112 und eine Übersiedlung 1244 an den jetzigen Standort zurück. Nach unruhigen und zerstörerischen Zeiten entstand im Zeitraum von 1714 bis 1785 durch die prominentesten österreichischen Barockbaumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach, Jakob Prandtauer sowie Vater und Sohn Munggenast (s. Stift Altenburg) die bis heute kaum veränderte Stiftsanlage. Leider blieb sie gegenüber der ursprünglichen Planung ein Torso. Unter der Leitung des Langzeit-Propstes Maximilian Fürnsinn (bis 2019) wurde das Stift umfassend restauriert. Das Herzstück, die Stiftskirche, wurde als ‚Thronsaal Gottes mit offenem Himmel‘ ausgestaltet und präsentiert sich in einer seltenen Einheitlichkeit, einschließlich der Orgel.

Hencke 1752, III/43

Einer der bedeutendsten österreichischen Barock-Orgelbauer, Johann Hencke (Wien, gest. 1766) errichtete 1749/52 dieses prächtige und mit 39 Registern auf drei Manualen und Pedal für diese Zeit größte Werk. Im Brüstungspositiv sind zwei Manualwerke untergebracht (vgl. Egedacher / Zwettl, Dom St. Pölten). Die beiden symmetrischen Hauptgehäuse bergen Haupt- und Pedalwerk. Sie wurden bei der Restaurierung von Gregor Hradetzky (Krems) 1964 auf neue (erweiterte) Windladen gestellt. Ebenso wurde der Spieltisch verändert. Aus heutiger denkmalpflegerischer Sicht wären diese Eingriffe unzulässig. Die klangliche Substanz ist teilweise erhalten.

I. Manual Hauptwerk (C – g3)
Prästant . . . . . . . . . . . . .  16´
Octave . . . . . . . . . . . . . . .  8´
Principalflöte . . . . . . . . .  8´
Waldflöte . . . . . . . . . . . .  8´
Quintadena . . . . . . . . . . .  8´
Octave . . . . . . . . . . . . . . .  4´
Spitzflöte . . . . . . . . . . . . .  4´
Nachthorn . . . . . . . . . . .  4´
Superoctave . . . . . . . . . .  2´
Rauschpfeife 3f.
Mixtur major 5-7f. . . . . .  2´
Mixtur minor 4-5f. . . . . .  1´
Trompete . . . . . . . . . . . .  8´

II. Man Großpositiv (C kurz – c3)
Quintadena [ab c°] . . . .  16´
Principal . . . . . . . . . . . . .  8´
Coppel . . . . . . . . . . . . . . .  8´
Salicional . . . . . . . . . . . . .  8´
Octav . . . . . . . . . . . . . . . .  4´
Gedeckflöte . . . . . . . . . .  4´
Dulciana . . . . . . . . . . . . .  4´
Quinte . . . . . . . . . . . . . . 2 2/3´
Superoctav . . . . . . . . . . .  2´
Mixtur 5f. . . . . . . . . . . . .  2´
Cymbel 2f. . . . . . . . . . . . .  1´
Krummhorn . . . . . . . . . .  8´

III. Man Kleinpositiv (C kurz – c3)
Holzgedeckt . . . . . . . . . .  8´
Holzflöte . . . . . . . . . . . . .  4´
Principal . . . . . . . . . . . . .  2´
Quinte . . . . . . . . . . . . . .  1 1/3´
Sedecima . . . . . . . . . . . .  1´

Pedal (C – f1)
Principalbass . . . . . . . .  16´
Kontrabass . . . . . . . . . .  16´
Subbass . . . . . . . . . . . . .  16´
Octavbass . . . . . . . . . . . .  8´
Gedecktbass . . . . . . . . . .  8´
Choralbass . . . . . . . . . . .  4´
Nachthorn . . . . . . . . . . .  2´
Pedalmixtur 5f. . . . . . . . .  2´
Großposaune . . . . . . . .  16´
Octavposaune . . . . . . . .  8´

Koppeln II/I, III/II, I/P, II/P