70. Internationale Orgeltagung Wien

28. Juli bis 3. August 2024

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Einführungsartikel "Orgelbau, Orgelunterricht und Orgelwissenschaft"

Apropos Wiener Orgelkultur …

 

Sehr geehrte Orgelfreundinnen und Orgelfreunde!

Nun ist es endlich so weit: Im Jahr 2024 lädt die Orgelstadt Wien zum Kennenlernen ihrer Instrumente. Ursprünglich schon für 2020 geplant, vereitelte damals Corona dieses Vorhaben.

In der Zeit vom 28. 7. bis 3. 8. 2024 stehen rund 380 Jahre Orgelentwicklung in Wien im Mittelpunkt: dabei erklingt die älteste Orgel von 1642 in der Franziskanerkirche ebenso wie die große Sieber-Orgel in der Michaelerkirche (1714) oder die 1878 gebaute Walcker-Orgel (III/61) in der Votivkirche, das „Schwesterinstrument“ der 1945 abgebrannten alten Domorgel. Die Votivkirche ist eines der bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerke der Welt und gehört zum Ensemble der Wiener Ringstraße am Rande der Wiener Innenstadt.

Seit der letzten GdO-Tagung in Wien im Jahr 1990 gab es beeindruckende Orgel-Neubauten. Den weltberühmten Goldenen Saal im Musikverein mit seiner Rieger-Orgel (2011) besuchen wir ebenso wie die Orgel im Konzerthaus sowie die für französische Literatur bestens geeignete Späth-Orgel in der Jesuitenkirche (2004). Die neue Lenter-Orgel (2017) in der evangelischen Stadtkirche wird anlässlich der ökumenischen Eröffnungsfeier zu hören sein. Allen voran die neue Domorgel im Stephansdom. Hinter dem Prospekt von J. M. Kauffmann aus dem Jahr 1960 setzte Rieger den Neubau unter Verwendung von rund 50 % der alten Register in zwei Jahren Bauzeit um. Die moderne Technik erlaubt nun auch den Zusammenschluss der „Riesenorgel“ (130 Register) und der großen Chororgel (Rieger 1991, 55 Register).

Da im Betchor der Franziskanerkirche nicht alle Personen gleichzeitig Platz finden, werden am Montag Vormittag die Vorführungen zweimal abwechselnd mit den Orgeln der Musikuniversität angeboten. Die Gruppeneinteilung wird auf den Teilnehmerkarten vermerkt.

Zwei Tagesausflüge durch den Wienerwald oder das Waldviertel stehen am Mittwoch zur Auswahl, gemeinsam abgeschlossen im Dom von St. Pölten. Ein weiterer Höhepunkt ist die große Festorgel im Stift Klosterneuburg nahe Wien (Freundt 1642), die restauriert und rekonstruiert ein beeindruckendes Hörerlebnis verspricht. Hier findet eines der Abendkonzerte statt, die während der Tagung angeboten werden.

Ein Symposium von der Spät-Orgelbewegung zur Neo-Romantik (1985 – 2000) rundet das Programm ebenso ab wie den Spuren des bahnbrechenden Wiener Interpreten, Pädagogen und Komponisten Anton Heiller zu folgen. Ein Interpretationsseminar über Orgelwerke Girolamo Frescobaldis und Georg Muffats auf einer historischen Orgel des frühen 18. Jahrhunderts richtet sich an Interpreten barocker Orgelmusik.

Geschichte und Moderne erwarten Sie in einer lebendigen Großstadt mit einer Vielfalt an Angeboten aus Kultur, Gastronomie und Unterhaltung.

Mit einem herzlichen Gruß
Ihr Tagungsleiter Peter Donhauser